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Über Charlotte Ley

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Bisher hat Charlotte Ley, 44 Blog Beiträge geschrieben.

Risiko- vs. Krisenkommunikation

Von |2021-08-02T07:20:03+02:00 2 August, 2021|Wissenswertes|

Im Bereich des Krisenmanagements wird teilweise von Risiko- und teilweise von Krisenkommunikation geredet. Die Begriffe werden in manchen Dokumenten oder Berichten als Synonyme zueinander verwendet beziehungsweise nicht eindeutig abgegrenzt. Doch ist das tatsächlich richtig? Inwiefern der Begriff der Risikokommunikation von dem der Krisenkommunikation abgegrenzt werden muss, hängt jedoch von dem betrachteten Modell ab. Je nach Modell ist eine klare Abgrenzung unter Umständen nicht möglich, es muss im Vorhinein allerdings schon gesagt werden, das Risiko- und Krisenkommunikation nicht dasselbe sind, eine Verwendung der Begriffe als Synonym also nicht korrekt ist. Zuerst soll geklärt werden, worum es sich bei den jeweiligen Begriffen handelt: Unter Risikokommunikation versteht man eine allgemeine Warnung, dass das Eintreten eines Ereignisses grundsätzlich möglich ist. Risikokommunikation findet anlassunabhängig statt und soll darauf vorbereiten, welche Ereignisse möglich sind und welche Auswirkungen diese Ereignisse haben können. Diese Art von Kommunikation ist an die staatliche Risikobewertung im Rahmen des Risikomanagementprozesses [...]

Risikowahrnehmung

Von |2021-07-06T17:26:15+02:00 5 Juli, 2021|Sicherheit, Wissenswertes|

Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum meistens erst etwas passieren muss, damit gehandelt wird? Warum erst nach einem Ereignis Vorkehrungen getroffen werden, dass die Auswirkungen von einem solchen Ereignis nicht so weitreichend sind, sollte es noch einmal eintreten? Dieser Frage wird in diesem Blogartikel nachgegangen. Um ein Risiko zu adressieren, muss es zuallererst einmal bekannt sein. In einigen Unternehmen wird dem proaktiv nachgegangen und es werden Risikoanalysen und Business Impact Analysen (Geschäftsauswirkungsanalysen) erstellt. Weshalb jedoch werden manche Risiken nicht ernst genommen oder behandelt, obwohl sie vielleicht sogar bekannt sind? Zu Beginn soll dafür noch einmal darauf eingegangen werden, wie ein Risiko im Notfall- und Krisenmanagement definiert wird. Bei einem Risiko handelt es sich um die Eintrittswahrscheinlichkeit / -häufigkeit eines bestimmten Ereignisses mal dessen Schadensausmaß / -potential. Eingeordnet werden die verschiedenen Risiken in einer Risikomatrix, welche als Beurteilungsvorlage gilt. Abb. 1: Risiken abgebildet in einer Risikomatrix nach [...]

Gruppendenken – wenn Einstimmigkeit zum Problem wird

Von |2021-06-28T12:02:47+02:00 28 Juni, 2021|Sicherheit, Wissenswertes|

Befindet sich eine Gruppe von Personen in einer überfordernden Situation, also in einer Situation, bei der die Herausforderung die vorhandenen Ressourcen übersteigen, so kann es dazu kommen, dass die ganze Gruppe sich in eine Art kognitive Notfallreaktion flüchtet. Was eine kognitive Notfallreaktion ist, können Sie im vorangegangenen Blogartikel ausführlich lesen Kognitive Notfallreaktion – die Flucht ins vertraute Handeln - IUGITAS. Jedoch hier nochmal eine Kurzfassung: eine kognitive Notfallreaktion ist ein dysfunktionaler Schutzmechanismus, in der alles getan wird, um ein Kompetenzgefühl und ein Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten. Oftmals werden, unangemessener Weise, die vertrauten und routinierten Verhaltensweisen fortgeführt, um eine scheinbare Handlungsfähigkeit sowie Kontrolle zu erhalten. Wird von Gruppendenken gesprochen, so ist nicht von einer Schwarmintelligenz die Rede, sondern eher von dem genauen Gegenteil davon. Gruppendenken bedeutet nicht, das intelligente Entscheidungen aufgrund einer Kollaboration des Teams getroffen werden, sondern dass die ganze Gruppe so handelt, dass ein kollektiver Schutz für das Kompetenzgefühl [...]

Kognitive Notfallreaktion – die Flucht ins vertraute Handeln

Von |2021-06-21T09:12:34+02:00 21 Juni, 2021|Wissenswertes|

Dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist, ist nichts Neues. Nur ungerne verändert er seine regulären Verhaltensmuster. Um eine neue Gewohnheit zu erlernen, braucht es in der Regel 21 Tage, damit etwas im Denkmuster wirklich verankert ist, sogar zwei bis drei Monate. Was aber wenn wir uns in einer Situation befinden, in der diese Zeit nicht zur Verfügung steht und wir sofort handeln müssen? Ist der Mensch in der Lage seine Verhaltensweise der Situation angemessen anzupassen und außerhalb seiner regulären Muster vorzugehen? Leider lautet die Antwort oftmals Nein. In einer Situation, die überfordernd ist, wie es eine zeitkritische Situation für viele Personen ist, neigt der Mensch dazu in vertraute Verhaltensmuster zurückzufallen und sich auf die bekannten Abläufe zu verlassen. Denn genau diese Handlungen können unter Zeitdruck schnell abgerufen werden und es entsteht ein Kompetenzgefühl, da sich der Mensch in dem was er alltäglich tut sicher fühlt. Oftmals ist ein [...]

Massenpanik vs. Massenflucht

Von |2021-06-14T07:43:57+02:00 14 Juni, 2021|Sicherheit, Wissenswertes|

Die Loveparade in Düsseldorf, Unglücke in Mekka, 9/11 und als neuestes Beispiel das Lag-Baomerfest am Meron-Berg in Israel. In den Medien wird schnell von einer Massenpanik gesprochen, wenn viele Menschen aufeinandertreffen, es Engstellen oder Hindernisse gibt und die Notwendigkeit Atem- und Bewegungsfreiheit (zurück) zu erlangen oder Personen eine starke Angst verspüren und versuchen aus einer Situation zu fliehen. All dies steht zumeist in Kombination mit Verletzten oder gar Toten. In Meron wurde schnell nach Einritt des Ereignisses von einer Massenpanik gesprochen. Bei dem Fest an der Wallfahrtsstätte des Berges Meron sind 45 Personen ums Leben gekommen und etliche wurden verletzt. Es handelt sich um die größte zivile Katastrophe in der Geschichte Israels. Auslöser war nach ersten Erkenntnissen die Situation an einer abschüssigen Rampe, an welcher Personen ins Rutschen gekommen sind. Aufgrund der Dichte entstand eine Art Dominoeffekt und Menschen fielen übereinander. Augenzeugen berichten von einer „Menschenlawine“. Medien berichten [...]

Ein Plädoyer für die Übung

Von |2021-06-19T13:33:23+02:00 7 Juni, 2021|Sicherheit, Wissenswertes|

Wie auf ein Ereignis, dass den alltäglichen Geschäftsbetrieb beeinflusst, reagiert wird, hat maßgebliche Auswirkungen auf das Schadensausmaß. Daher sollten im Vorhinein nicht nur präventive Maßnahmen im Unternehmen implementiert werden, um das Restrisiko so gering wie möglich zu halten, sondern es sollten ebenfalls reaktive Maßnahmen vorbereitet werden. Schließlich existiert keine 100%ige Sicherheit und das Restrisiko wird niemals 0 betragen. Im Falle eines Ereignisses, wird es demnach Auswirkungen auf das Unternehmen geben. Die reaktive Seite der Notfall- und Krisenbewältigung sollte allerdings nicht nur als schönes Dokument für Auditoren vorliegen, sondern sollte vor allen Dingen handlich und anwendbar sein. Sind die geplanten Handlungen nicht anwendbar, so verringern sich die Auswirkungen des Ereignisses sich lediglich unmerklich oder gar nicht. Wie handlich die reaktive Seite tatsächlich geplant wurde, kann nicht nur durch eine theoretische Prüfung erfolgen. Es ist auch nicht ausreichend, wenn das Vorhandensein eines Notfallhandbuches allen bekannt ist die darin eine Rolle [...]

Die Ever Given – ein Symbolbild

Von |2021-05-31T10:53:06+02:00 31 Mai, 2021|News|

Ein Symbol dafür wie abhängig Unternehmen von ihren Lieferketten sind, dafür wie die Notfallbewältigung auf rudimentäre Technik zurückgreifen muss und letztlich auch dafür, wie die kleine Person die große Krise managen muss. Das neueste Beispiel dafür, wie vulnerabel Handelsketten sind, hat die Havarie der „Ever Given“ im Suezkanal Ende März 2021 geliefert. Ein Kanal, knapp 200 Kilometer lang, 120 Meter breit, verkürzt die Strecke zwischen dem Nordatlantik und Asien um ca. 30%. Statt rund eine Woche lang Afrika zu umschiffen, reicht eine Kanaldurchfahrt von 11 bis 16 Stunden für Schiffe aus aller Welt aus. Kein Wunder also, dass diese Strecke viel Befahren ist und knapp 10% des Welthandels dieses Nadelöhr passieren. Das ein Schiff dort feststecken bleibt, ist nichts Neues – in den vergangenen 10 Jahren saßen dort vorübergehend ca. 25 Schiffe fest. Aber keines so groß oder so lange wie die Ever Given. Das erste Mal in der [...]

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