Die klimatischen Veränderungen und die mit ihnen einhergehenden Folgen sind in vielen Bereichen schmerzlich zu spüren und stellen zunehmend eine Gefahr für Mensch und Umwelt dar.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) „fällt über das Jahr verteilt etwa 9% mehr Niederschlag als noch vor 140 Jahren“. Auch die Zunahme von Hitzewellen und sog. Heißen Tagen lässt sich deutlich aus dem Klimabericht des Deutschen Wetterdienstes ablesen (Quelle: bkk.bund.de).
Direkte Folgen der klimatischen Veränderungen sind Wetterextreme wie Starkregen (oder Schnee), Hitze (oder extreme Kälte) sowie zunehmende Stürme. Sie haben zunehmend Auswirkungen auf Infrastruktur, Gesundheit, Wasserressourcen, Ökosysteme, u.v.m. .
Auch Unternehmen werden sich zukünftig noch intensiver mit den möglichen Auswirkungen und Folgen des Klimawandels auseinandersetzen müssen. So führten im Mai dieses Jahres heftige Regenfälle dazu, dass die Decke eines Kreißsaales einstürzte und zeitweise der Strom ausfiel .
Nicht nur die Bausubstanz und der Standort es Unternehmens werden zukünftig größere Beachtung im Rahmen der Risikobetrachtung für das Unternehmen finden müssen. Auch größere Personalausfälle als Folge von gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder infrastrukturellen Problemen, sollten als mögliches Szenario berücksichtigt werden.
„Analysen des DWD zeigen, dass der Sommer 2018 im Deutschlandmittel der zweitwärmste und zweittrockenste seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen 1881 war.“ Als Folge von wochenlanger Hitze und ausbleibendem Niederschlag, gab es Ernteausfälle, Trinkwasserknappheit, niedrige Flusspegel, aufplatzende Straßen.
Laut BASF belastete das Niedrigwasser des Rheins bei Ludwigshafen und die damit verbundenen Liefer- und Produktionsausfälle das Konzernergebnis seit Sommer 2018 mit insgesamt rund 250 Millionen Euro.
Aber auch andere Unternehmen haben im letzten Sommer zwar weniger medienwirksam, aber trotzdem schmerzhaft erleben müssen, wie sich das Wetter mittel- oder unmittelbar auf den Betrieb auswirken kann. Ähnlich wie BASF erging es vielen Unternehmen, die auf den Einsatz bestimmter Rohstoffe angewiesen sind, die zeitweise gar nicht oder nur zu einem stark gestiegenen Preis zur Verfügung standen.
Zukünftig werden alternative Transportrouten, der Einsatz von möglichen anderen Rohstoffen und andere Quellen in Betracht gezogen werden müssen, um einen Produktionsausfall im Ernstfall zu verhindern.
Die längeren Hitzeperioden werden zu einem erhöhten Energiebedarf beim Betrieb von Klimaanlagen, Lüftern und anderen Kühlgeräten und somit zu höheren Kosten führen. In vielen Betrieben wird nach dem Hitzesommer 2018 das erste Mal überhaupt über die Anschaffung von Klimageräten nachgedacht.
Weitestgehend unbeachtet bleibt bisher der Faktor Mensch und sein Arbeitsplatz in der Betrachtung der Dürre- und Hitzeauswirkungen. Dabei können längere Hitzeperioden gesundheitliche Folgen nach sich ziehen, die wiederum zum krankheitsbedingten Ausfall des Mitarbeiters führen können. Zukünftig werden sich Arbeitgeber noch intensiver mit der Ausgestaltung von Arbeitsplätzen auseinandersetzen müssen, um auch bei Hitzeextremen den Mitarbeitern ein produktives und gesundes Arbeitsumfeld zu bieten.
Aber wie umgehen mit einem Arbeitsumfeld, welches kaum Modifizierungen zulässt. Unter welchen Bedingungen werden beispielsweise Bauarbeiter, Arbeiter im Straßenbau und Gärtner (um nur einige zu nennen) zukünftig arbeiten, um die gesundheitlichen Einschränkungen und Gefahren zumindest zu reduzieren? Was ist zukünftig noch zumutbar?
Auch wenn Hitzeperioden und Dürren bisher nicht regelmäßig aufgetreten sind, so sind sich Fachleute einig darüber, dass im Zuge der Klimaveränderungen häufiger damit zu rechnen sein wird.
Ein belastbares Krisenmanagement im Unternehmen sollte zukünftig auch mögliche wetterbedingte Gefahren für Mitarbeiter und Firmengebäude berücksichtigen und entsprechende Notfallpläne bereithalten.
Quelle: Kommission der Europäischen Gemeinschaft; Weissbuch; Anpassung an den Klimawandel: Ein europäischer Aktionsrahmen; 01.04.2009
Quelle: https://www.kma-online.de/aktuelles/klinik-news/detail/nach-heftigem-regen-stuerzt-decke-in-helios-klinik-ein-a-40701
Quelle: Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2018, Risikoanalyse 2018; Drucksache 19/2521
Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/article189454417/BASF-Duerresommer-belastet-Konzern-mit-einer-Viertelmilliarde-Euro.html