Krankenhäuser sind spezialisierte Unternehmen in der Gesundheitsfürsorge, die entweder profitorientiert oder als öffentliche Rechtsform arbeiten. Das Krisenmanagement in Krankenhäusern wird auch als “Krankenhaus Alarm- und Einsatzplanung KAEP” bezeichnet, dieses hat seine Wurzeln in der Notwendigkeit, die Behandlungskapazität zu erhöhen.

Beispiele hierfür sind Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten, bei dem das Krankenhaus deutlich mehr Patienten als im Regelbetrieb zu versorgen hat. Auch sind im KAEP Maßnahmen zur Bewältigung von Funktionalitätsausfällen, wie z.B. Stromausfall, beschrieben.

Für die Prozesse im Krankenhaus sind Personal sowie Ressourcen erforderlich, die in eine Organisation eingebettet sind. Unterstützung durch Ressourcen wie Strom, Wasser, Abwasser, Hygiene, IT, Material, Medikamente etc. ist höchstverfügbar notwendig. Parallel erfolgen Organisations-, Abrechnungs- und Dokumentationsprozesse.

Die Schnittmenge zwischen einem Krankenhaus und einem Unternehmen aus Sicht des Business Continuity Management ist also sehr groß. Die Kritisverordnung des BSI nimmt explizit in §6 Bezug auf Gesundheitsversorgung, Schwellenwerte sind im Anhang der KritisV gegeben. Aktuell sind im Bereich Kritis noch keine Abhängigkeitsketten definiert, d.h. bislang ist es möglich dass ein Kritis Unternehmen oder Krankenhaus von einem Nicht-Kritis-Versorger beliefert wird.

Betrachtet man die Teilaspekte aus dem Business Continuity Management nach ISO 22301, dann gibt es zwischen einer herkömmlichen KAEP und BCM ebenfalls sehr große Überschneidungen. Ein KAEP deckt den Part des Notfallhandbuches vollständig ab. Ein guter KAEP basiert auf einer Risikoanalyse und baut auf Notfallvorsorgemaßnahmen auf. Betrachtet man das Krankenhaus ganzheitlich und konsequenzbasiert, so gibt es zwei Aspekte die abgedeckt werden müssen: Kapazitätserhöhung und Absicherung gegen Funktionalitätsausfall. Siehe dazu das konsequenzbasierte Modell von Wurm et al 2017.

 

Business Continuity Management im Krankenhaus?

Das Business Continuity Management ist also deutlich umfassender und bietet einen Rahmen, in den eine Krankenhaus Alarm- und Einsatzplanung perfekt integriert werden kann. Durch strukturierte Geschäftsauswirkungs- und Risikoanalyse werden Vorsorgemaßnahmen abgeleitet und implementiert. Zur Vorsorge gehört auch die Entwicklung von abgestimmten Schulungskonzepten für das Personal von dem Pförtner bis zum Krankenhausdirektor.

Ein benutzerfreundliches Notfallhandbuch bietet im Not- und Krisenfall eine klare Handreichung. Bislang ist die Qualität von KAEP nur durch Teilaspekte auditierbar. Ein Audit nach ISO 22301 könnte diese Lücke schließen. Überprüfungen und Aktualisierungen sind regelmäßig durchzuführen. Die Leitlinien helfen, das BCM aufrecht zu erhalten und geben diesem einen Rahmen. Vielfach fehlt in Krankenhäusern und Unternehmen ein adäquater Stellenzuschnitt, der eine Notfallvorsorgeorganisation etabliert, aufbaut und pflegt.

Zitat eines Kunden: “Wenn Sie glauben Notfallvorsorge sei teuer, dann haben Sie noch nie einen Notfall bezahlt.”

Als Resümee ist aus unserer Sicht klar: Unternehmen, insbesondere KRITIS Unternehmen und Krankenhäuser haben im Business Continuity Management mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede.

Sie benötigen Unterstützung im Krankenhauskrisenmanagement, wünschen eine Übung oder möchten ihre Vorsorge ausbauen? Sprechen Sie uns an.